Mittwoch, 15. Oktober 2008

Verletzungen in der Steinzeit

Wiesbaden (rekorde-der-urmenschen) – Die ältesten bekannten Verletzungen von Menschen durch Waffen wurden an Schädeln von Frühmenschen aus der Zeit vor etwa 350.000 Jahren in der Höhle von Choukoutien bei Peking in China entdeckt. Von dort kennt man Skelettreste von etwa 40 Frühmenschen der Unterart Homo erectus pekinensis.

Nachzulesen ist dies in dem Taschenbuch "Rekorde der Urmenschen" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Das Taschenbuch ist bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ erschienen und beim Buchgroßhändler "Libri" erhältlich. Bestellungen bei:
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Die älteste Hiebverletzung aus Deutschland hat man an der linken Schläfenseite einer Frau entdeckt, die vor etwa 300 000 Jahren in der Gegend von Steinheim an der Murr in Baden-Württemberg existierte. Diese Frau wird zu den frühen Neandertalern oder Steinheim-Menschen gerechnet. Der Steinheimer Fund gilt als Zeugnis für eine aus rituellen Motiven erfolgte Tötung. Danach soll der Kopf der Frau vom Hals abgetrennt, geöffnet und möglicherweise ihr Gehirn verspeist worden sein.

Der älteste Armbruch ließ sich an den Skelettresten des berühmten Neandertalers aus dem Neandertal bei Düsseldorf-Mettmann nachweisen. Diesem Menschen war vor etwa 70 000 Jahren bei einem Kampf oder Oberfall der linke Unterarm gebrochen worden. Der Bruch ist zwar verheilt, aber so, dass der Arm verkürzt wurde und unnatürlich zum Körper gewinkelt war. Dieser Neandertaler hatte außerdem Verletzungsspuren am Schädel, die von Gewalteinwirkungen stammen.

Besonders viele Hiebverletzungen an Schädeln erkannte man unter den Kopfbestattungen aus der Mittelsteinzeit früher als 5500 v. Chr. in der Großen Ofnethöhle bei Nördlingen (Bayern). Von den insgesamt 33 Schädeln von Männern, Frauen und Kindern weisen fünf Verletzungen durch eine Hiebwaffe auf. An weiteren zehn Schädeln wurden Spuren beobachtet, die sich mehr oder minder als Hiebverletzungen deuten lassen. Schnittspuren an den Halswirbeln belegen, dass die Schädel mit Gewalt vom Hals getrennt wurden.

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